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Echo &
The Bunnymen: What are you going to do with your life?
[London/WEA]
[mz]
Ian Mc Culloch ("Mac the mouth") ist ein Großmaul:
Egal ob er nun die eigenen Verdienste preist, auf alte Kollegen
wie Julian Cope einschlägt oder Interviewpartner mit seinem
kultivierten Liverpudlian-Slang zur Verzweiflung treibt. Nichtsdestotrotz
hat er eine dieser Stimmen, die – einmal gehört – unverkennbar
im Gedächtnis haften bleiben. Oft hat er nach den seligen Bunnymen-Zeiten
diese allerdings nicht adäquat einzusetzen gewußt, hat
Platten gemacht, die schön, aber nie wirklich zwingend waren.
Weder seine beiden Soloalben ("Candleland" und "Mysterio")
– sieht man einmal von der Leonard Cohen-Coverversion "Lover
Lover Lover" ab – noch seine mit Bunnymen Weggefährte
Will Sergeant ins Leben gerufene Verjüngungskur Electrafixion
und das Album "Burned" waren wirklich zwingend. Erst die
wiedervereinten Bunnymen konnten vor rund zwei Jahren mit dem wunderbaren
Album "Evergreen" überzeugen. Ur-Mitglied und Bassist
Les Pattinson, nach dem Tod von Pete De Freitas der dritte noch
lebende Bunnymen, hat sich mittlerweile schon wieder verabschiedet.
"What are you going to do with your life" ist nicht nur
deshalb mehr denn je Ausdruck Mc Cullochscher Egotripallüren:
Sämtlich Stücke stammen aus seiner Feder und sind, so
Mc Culloch, persönlicher als alles was er bislang geschrieben
hat. Daß er sich dabei musikalisch eher in den Gefilden eines
Bacharach, Mancini, Lee Hazelwood oder Leonard Cohen bewegt, hat
dem Album nur gut getan. Nach dem großartigen Titelstück
und dem majestätischen, lediglich zum Piano vorgetragenen "History
Chimes" schwelgt Mc Culloch in opulenten Arrangements, dezenten
Bläsersätzen ("When it all blows away") und
großen Gesten ("Rust").Will Sergeant hält sich
dezent zurück und auch die amerikanischen Fun Lovin´ Criminals,
die auf zwei Stücken mitwirken, können den Elan von Mc
Culloch nicht bremsen. So daß, wenn Mc Culloch auf dem letzten
Stück des Albums ("Fools like us") scheinbar beiläufig
die Zeilen "Time is on our side" einfügt, man gleichsam
nur ehrfürchtig nicken kann. Zumindest dieses Mal. |