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Lakuna: Castle
of crime
[4AD/Zomba]
[mz] Eine wilde
Percussionorgie eröffnet »Castle of Crime«, das
formidable Debütalbum des ehemaligen Throwing-Muses-Drummers
David Narcizo, das zwischen ruppigen, trocken aufgenommen Percussionsequenzen,
einlullenden Loops und lieblichen, in den Hintergrund gemischten
Stimmen ein höchst faszinierendes, beunruhigendes Klangkonstrukt
schafft: Athmosphärisch und tanzbar zugleich.
Als Ausgangsmaterial
dienten hierbei oftmals Samples von obskuren Fifties- und Sixties-Produktionen.
Die Live-Drums und Percussions, Drummaschinen, Keyboards und Gitarren
fügten sich erst später hinzu. Vollkommen einzigartig
ist dabei die Athmosphäre, die Narcizo zusammen mit dem Bassisten
Fran Gardener schafft: Kopf-Soundtracks gleich, gebrochen, knisternd,
wegweisend. Die Musik zu einem Film, der mit einer Verfolgungsjagd
beginnt, über verlassene Industrieeinöden in eine wunderschöne
futuristische Landschaft, auf den »Planet No.3« führt,
wo eine lahmende Bossa-Nova-Kapelle aufspielt, zerhackt wird und
dann ganz zum Schluss, am darauffolgenden Tag [»The very next
day«] an einem Wasserfall eine LSD-geschwängerte Sonne
aufgeht. Lakuna sind Plone im Rhythmus-Gewand, die Slits zusammen
mit Sterolab und Mouse on Mars als Rockband oder schlicht und ergreifend:
das elektronisch, perkussive Projekt von David Narcizo. |