Portishead
Portishead
[GO! Beat/Motor]
[mz] "Dummy", das Debütalbum
von Portishead, das am Anfang des kometenhaften Aufstiegs der Band aus der Nähe von
Bristol steht und das verschlafene Vorstadtkaff "Portishead" in das Bewußtsein
einer breiten musikinteressierten Öffentlichkeit rückte, liegt knapp drei Jahre zurück.
2,5 Millionen verkaufte Tonträger und eine Flut belangloser Imitatoren später, meldet
sich das eigentliche Flaggschiff des Trip-Hop-Booms zurück: Mit "Portishead",
einem Album, das versucht, das Wunder des ersten Mals zu wiederholen. Was Beth Gibbons,
Geoff Barrows, Adrian Utley und Tontechniker Dave McDonald mit Einschränkungen gelingt.
Wenngleich ge-nau das der Haken des Albums ist: Wenig hat sich verändert im Universum
"Portishead". Noch immer sind die Songs primär um die gepressten Worte von Beth
Gibbons herum konstruiert, noch immer gibt es da diese seltsame Mischung von Elektronik
und Soul, von elektronischen Beats und einer Stimme, die alles Unglück dieser Welt in
sich absorbiert hat, nur kommt sie uns heute so sattsam bekannt vor. 1997 ist nicht 1994,
vieles hat sich ereignet und irgendwie klingen Portishead auf "Portishead" wie
Oldiemusik aus einer anderen Zeit. Ein bißchen konstruiert, ein bißchen steril, ein
bißchen altmodisch, aber immer noch miles ahead of the trip hop bunch... |