Nr. 8 / Juni 1998

















Gästebuch


Sheb Whooley: That`s My Pa

Willi Nelson: Nashville was the roughest...

[beide: Bear Family Records]

[tb] Zwei aufwendig gemachte und opulent gestaltete CD-Boxen, die mir der gute Bear-Family-Promoter Tom „The Perc" Redeker da ins Haus schickt. Wohl wissend, daß eine meiner heimlichen Lieben dem Country gehört.

Willie Nelson ist ja gerade erst, am 30. April, 65 Jahre alte geworden und hat kurz danach im Münchner Colosseum ein, wie Augenzeugen berichten, sensationelles Konzert hingelegt (ärgere mich immer noch, daß ich nicht hingegangen bin!). Interessanterweise ist die vorliegende 8-CD-Box mit tollem Begleitbuch keine Best-Of-Angelegenheit sondern sammelt „lediglich" die frühen Aufnahmen des Texaners, von 1964 bis 1972. Damals, als good Willie noch nicht aussah wie der freundliche Hippie von nebenan, gleichwohl aber wunderschöne Country-Schnulzen sang. Mit drauf sind natürlich alte Hits wie „Funny how time slips away", „Good Times" und „Country Willie" und unzählige weniger bekannte Stücke.

Sollten den „outlaw" Willie Nelson auch Countryverächter wenigstens kennen, so dürfte Sheb Wooley nur Insidern bekannt sein. Ausnahme: 1958 hatte Wooley mit der witzigen Rocknummer „Purple People Eater" einen Riesenhit. Dabei war Wooley vor allem auch als Filmschauspieler bekannt, zum Beispiel als Bösewicht in „High Noon" oder als der Held der TV-Serie „Rawhide". Als Countrysänger startete er 1946 mit seiner eigenen Radioshow und schönen Western-Swing-Nummern. Western-Songs (von „Rawhide" bis „How The West Was Won") und aufwendiger produzierte Nashville-Songs folgten. „That`s my pa", so auch der Titel eines seiner Hits, bringt auf 4 CDs eine Sammlung des heute 77jährigen. Kurios, das an Merle Haggards „Okie from Muskogee" erinnernde „Love-In" (1967), eine Anti-Hippie-Country-Nummer mit Sitar (!). Wie bei allen Bear-Family-Boxen muß man auch hier die Ausstattung und das exzellente Beiheft loben.

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch