Sheb Whooley:
That`s My Pa
Willi Nelson:
Nashville
was the roughest...
[beide: Bear
Family Records]
[tb] Zwei aufwendig
gemachte und opulent gestaltete CD-Boxen, die mir der gute Bear-Family-Promoter
Tom „The Perc" Redeker da ins Haus schickt. Wohl wissend,
daß eine meiner heimlichen Lieben dem Country gehört.
Willie Nelson
ist ja gerade erst, am 30. April, 65 Jahre alte geworden und hat
kurz danach im Münchner Colosseum ein, wie Augenzeugen berichten,
sensationelles Konzert hingelegt (ärgere mich immer noch, daß ich
nicht hingegangen bin!). Interessanterweise ist die vorliegende
8-CD-Box mit tollem Begleitbuch keine Best-Of-Angelegenheit sondern
sammelt „lediglich" die frühen Aufnahmen des Texaners,
von 1964 bis 1972. Damals, als good Willie noch nicht aussah wie
der freundliche Hippie von nebenan, gleichwohl aber wunderschöne
Country-Schnulzen sang. Mit drauf sind natürlich alte Hits wie „Funny
how time slips away", „Good Times" und „Country
Willie" und unzählige weniger bekannte Stücke.
Sollten den
„outlaw" Willie Nelson auch Countryverächter wenigstens
kennen, so dürfte Sheb Wooley nur Insidern bekannt sein. Ausnahme:
1958 hatte Wooley mit der witzigen Rocknummer „Purple People
Eater" einen Riesenhit. Dabei war Wooley vor allem auch als
Filmschauspieler bekannt, zum Beispiel als Bösewicht in „High
Noon" oder als der Held der TV-Serie „Rawhide". Als
Countrysänger startete er 1946 mit seiner eigenen Radioshow und
schönen Western-Swing-Nummern. Western-Songs (von „Rawhide"
bis „How The West Was Won") und aufwendiger produzierte
Nashville-Songs folgten. „That`s my pa", so auch der Titel
eines seiner Hits, bringt auf 4 CDs eine Sammlung des heute 77jährigen.
Kurios, das an Merle Haggards „Okie from Muskogee" erinnernde
„Love-In" (1967), eine Anti-Hippie-Country-Nummer mit
Sitar (!). Wie bei allen Bear-Family-Boxen muß man auch hier die
Ausstattung und das exzellente Beiheft loben. |